Glossar



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Echtzeitdaten

Die im Bohrloch gewonnenen Daten werden durch MWD-Tools aufgezeichnet und im Anschluss daran an die Oberfläche übermittelt.

 
Ein- und Ausbau des Bohrgestänges / Round Trip

Der komplexe Vorgang, bei dem der Bohrstang aus dem Bohrloch aus- und wieder eingebaut wird. Ein Round Trip wird meist dann durchgeführt, wenn der Bohrmeißel verschlissen oder gebrochen ist und das Gestein nicht mehr effizient zerstören kann. Es kann mit einer Ausbauzeit von einer Stunde für 1000 ft Gestänge und zusätzlichen zwei Stunden für das Handling der Schwerstangen und des Bohrmeißels gerechnet werden. Unter diesen Annahmen dauert ein Round Trip für ein Bohrloch mit der Tiefe von 30000 ft (9230m) an die 32 Stunden oder länger.

 
Elektromagnetische PropagationDie Ausbreitung elektromagnetischer Energie durch ein Medium. Die meisten MWD- Widerstandsmessgeräte basieren auf der Ausbreitung elektromagnetischer Energie und arbeiten typischerweise mit hohen Frequenzen (zwischen einigen 100 kHz und einigen MHz). Diese Geräte werden zur Ermittlung der elektrischen Eigenschaften und der Eindringungscharakteristik der Bohrspülung verwendet. MWD-Messgeräte zeichnen die Phasenverschiebung und die Abschwächung der elektromagnetischen Energie durch die Formation nahe dem Bohrloch auf, was Aufschluss über die Widerstände und elektrischen Eigenschaften der Formation gibt.
 
Entölungsgrad

Prozentuale Menge des geförderten Erdöls (siehe Rohöl) vom Gesamtvorkommen einer Lagerstätte, die sich je nach Lagerstätte und Beschaffenheit des Erdöls unterscheiden kann. Weltweit beträgt der durchschnittliche Entölungsgrad gegenwärtig circa 35 %.

 
ErdgasEine natürlich vorkommende Mischung aus Kohlenwasserstoffgasen, die eine sehr hohe Kompressibilität und Expansionsfähigkeit besitzt. Die Hauptbestandteile der meisten Erdgase sind Methan (CH4; bis zu 85%), zu einem geringeren Anteil Ethan (C2H6), Propan (C3H8), Butan (C4H10) und Pentan (C5H12). Zusätzlich können auch Verunreinigungen, wie Kohlendioxid, Helium, Stickstoff und Schwefelwasserstoff in wesentlichen Mengen enthalten sein. Erdgas aus Tonschieferlagerstätten wird als Schiefergas bezeichnet. Die Zusammensetzung des Gases ist abhängig von der thermischen Reife der Gesteinsschicht. Gase aus unreifen Muttergesteinen enthalten schwerere Kohlenwasserstoffkomponenten und sogar flüssige Bestandteile.
 
Eruptivsonden

Eine Sonde, deren Formationsdruck groß genug ist, um Öl mit einer wirtschaftlichen Rate ohne Einsatz von Pumpeinrichtungen an die Oberfläche zu fördern. Die meisten Lagerstätten besitzen am Beginn ihrer Produktion einen Lagerstättendruck, der eine natürliche Produktion ermöglicht.

 
ExplorationIm Bergbau und in der Geologie bezeichnet man mit Exploration die Erschließung (genaue Untersuchung) von Lagerstätten und Rohstoffvorkommen in der Erdkruste. Die Bohrung eines Explorationsbohrloches ist ein wesentlicher Teil der Initialphase einer Feldesentwicklung. Erweiterungs-/Aufschluss- und Produktionsbohrungen (siehe Ölproduktion) folgen der erfolgreichen Explorationsbohrung.
 
Exploration und Produktion (E&P)Unter Exploration und Produktion versteht man die Suche nach und Förderung von Erdöl (siehe Rohöl) und Erdgas.
 
Exploration unterhalb von Salzgesteinen

Eine Exploration- und Produktionskampagne, bei der Aussicht auf Kohlenwasserstoffe unter Salzschichten besteht. Bis vor kurzem haben viele Geologen nicht versucht, Bohrprojekte unter Salzschichten durchzuführen, da die seismischen Daten (siehe Seismologie) von sehr schlechter Qualität waren oder man der Ansicht war, dass unter Salzschichten keine Lagerstättengesteine (siehe Lagerstätten) existieren. Fortschritte in der Verarbeitung seismischer Daten (siehe 3-D Seismik) und überzeugende Bohrergebnisse aus Explorationsbohrungen ermutigen Unternehmen weitere Projekte unter Salzschichten bei bislang außer Acht gelassenen geologischen Strukturen durchzuführen. Der Offshore-Bereich im Golf von Mexiko weist zahlreiche Felder auf, die von Lagerstätten unterhalb einer Salzschicht produzieren; ähnliche Strukturen werden weltweit erkundet.

 
Extreme BedingungenHierbei handelt es sich um Bohrlöcher, die unter schwierigen Bedingungen abgeteuft werden, die sich nachteilig auf den verwendeten Stahl, Spülungszusätze, Elektronik, Messgeräte und deren Komponenten auswirken. Unter schwierigen Bedingungen werden beispielsweise sehr hohe Temperaturen und Drücke sowie Sauergase (H2S, CO2), Chloride und außergewöhnlich lange Bohrungen verstanden; siehe auch Hochdruck / Hochtemperatur (HPHT).