Glossar



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Künstliche Förderverfahren/ Artificial liftKünstliche Förderverfahren sind Systeme, die der Flüssigkeitssäule im Bohrloch Energie hinzufügen, um eine Flüssigkeit aus dem Bohrloch produzieren oder die Produktionsrate steigern zu können (siehe Ölproduktion). Unter künstlichen Förderverfahren versteht man verschiedene Methoden, wie Gaslift, Tauchkreiselpumpen und Pferdekopfpumpen.
 
KaliberDer Durchmesser des Bohrmeißels oder des gebohrten Bohrloches.
 
Kalkstein

Sedimentgestein (siehe Sedimentbecken), das hauptsächlich aus Kalziumkarbonat besteht.

 
KellyEine Kelly ist ein schweres Metallstück mit quadratischem oder hexagonalem Querschnitt, das den Spülkopf mit dem Bohrstrang verbindet und gleichzeitig über den Mitnehmer, welcher am Drehtisch eingerastet ist, für die Übertragung der Rotation auf das Bohrgestänge sorgt. Die Zirkulation der Spülungsflüssigkeit (siehe Bohrflüssigkeit) erfolgt durch die Kelly in den Bohrstrang.
 
Kerogen

Kerogen ist ein natürlich vorkommendes, festes, unlösliches organisches Material im Muttergestein. Durch das Einwirken von Temperatur kann Rohöl entstehen. Kerogene können nicht durch organische Lösungsmittel extrahiert werden. Sie besitzen im Vergleich zu Bitumen und organischem Material ein größeres Molekulargewicht. Wenn Kerogene in einer hohen Konzentration in einer Gesteinsschicht wie Tonschiefer vorhanden sind, kann sich diese zum Muttergestein entwickeln und unter anderem Bitumen bilden. Werden solche Schichten nicht auf die erforderliche Temperatur, welche zum Ausstoßen der Kohlenwasserstoffe notwendig ist, erhitzt, so können sich Ölschieferlagerstätten (siehe Schiefer) bilden.
 

 
KochpunktdruckDer Kochpunktdruck ist jener Druck bei Lagerstättentemperaturbedingungen, unter dem Gas und flüssige Kohlenwasserstoffe nebeneinander existieren. Jede Erdöllagerstätte enthält zu Beginn eine bestimme Menge an gelöstem Gas (siehe Erdgas). In gesättigten Lagerstätten sind die flüssigen Kohlenwasserstoffe unter den vorherrschenden Lagerstättenbedingungen (Temperatur, Druck) mit Gas gesättigt. Andernfalls spricht man von ungesättigten Lagerstätten. Wenn der Lagerstättendruck reduziert wird und sich Gas aus dem Öl zu lösen beginnt, wird dies als Kochpunktdruck bezeichnet.
 
KohlenwasserstoffEin Kohlenwasserstoff ist eine organische Verbindung, die hauptsächlich aus Wasserstoff und Kohlenstoff besteht. Die größte Menge an Kohlenwasserstoffen wird in Form von Rohöl (flüssig) gefunden. Kohlenwasserstoffe können aber auch gasförmig (Erdgas) und fest (Kohle) auftreten.
 
KomplettierungNach dem Abschluss der Bohrarbeiten muss das Bohrloch komplettiert werden. Darunter versteht man jenen Prozess, bei dem die Produktionsverrohrung (siehe Produktionsrohrtour) eingebaut, das Bohrloch perforiert (siehe Perforation) und stimuliert (siehe Stimulation) wird und Rückstände im Bohrloch abgefördert werden um einen ungehinderten Fluss zu ermöglichen. Komplettierungen können in Abhängigkeit von der Bohrlochkomplexität eine große Anzahl unterschiedlicher Servicearbeiten erfordern.
 
KondensateKondensate sind flüssige Kohlenwasserstoffmischungen, die aus Erdölbegleitgas (siehe Begleitgas) und Erdgas gewonnen werden. Sie bestehen aus Komponenten wie C5-Kohlenwasserstoff oder höheren Kohlenwasserstoffen und besitzen normalerweise einen API-Wert von über 45°.
 
Konventionelle ReservenEine „normale Lagerstätte“, bei der die Lagerstätten- und Fluideigenschaften eine problemlose Strömung von Erdöl (siehe Rohöl) und Erdgas in das Bohrloch erlauben. Der Ausdruck konventionell stellt eine klare Unterscheidung zu „unkonventionellen“ Ressourcen, wie Schiefergas oder schlecht durchlässigen Lagerstätten, dar (siehe unkonventionelle Lagerstätten).
 
KorrosionAls Korrosion wird jener Prozess bezeichnet, der eine Reduzierung von Metall aufgrund von chemischen und elektrochemischen Reaktionen hervorruft und somit Strukturen zerstört. Korrosion kann überall im Produktionssystem auftreten, sowohl auf der Bohrlochsohle als auch an Förderleitungen und Anlagen. Die Korrosionsrate ist zeitlich abhängig von den spezifischen Gegebenheiten im Ölfeld, wie Wasserproduktionsraten, sekundäre Gewinnungsmechanismen und Druckschwankungen. Spezielle Stahlqualitäten (z.B. amagnetischer Stahl), welche beispielsweise für das Richtbohren benötigt werden, leiden oft unter Lochfraßkorrosion und Spannungsrisskorrosion.
 
Kurzstück

Ein kurzes Stück des Bohrgestänges zwischen oder unterhalb der Schwerstangen.