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Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG: Q1 2016

 
- Anhaltend schwieriges Marktumfeld belastet Ergebnis im 1. Quartal 2016
- Kerngesunde Bilanzstruktur mit hoher Eigenkapitalquote
- Akquisition von Downhole Technology stärkt Position im attraktiven Geschäftsfeld Completion
 

Ternitz/Wien, 25. Mai 2016. Die im ATX der Wiener Börse notierte Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) war im ersten Quartal 2016 wie die gesamte Oilfield Service-Industrie vom weiteren Rückgang der weltweiten Bohraktivitäten betroffen. Die Zahl der Bohranlagen sank allein im Laufe des ersten Quartals erneut um 21 % auf 1.551 Anlagen im März 2016. Damit ist sie seit dem Oktober 2014 um fast 60 % gesunken, in Nordamerika sogar um fast 80 %.

In diesem sehr schwierigen Umfeld konnte SBO dennoch einen positiven Free Cashflow erzielen und verfügt über eine kerngesunde Bilanzstruktur. Die hohe Liquidität gibt SBO die Kraft, auch im aktuellen Zyklus gezielt in die Umsetzung der langfristigen Wachstumsstrategie zu investieren – wie die Akquisition von Downhole Technology LLC am 1. April 2016 verdeutlicht.

„Der Abschwung ist noch nicht vorbei. Die Ölgesellschaften fahren ihre Ausgaben in Exploration & Produktion (E&P) im Jahr 2016 weiter herunter. Es verdichten sich aber die Anzeichen für eine Erholung am Ölmarkt. Es weist einiges darauf hin, dass die Überversorgung im Laufe des zweiten Halbjahres abnehmen wird: Die massiven Investitionskürzungen haben in Nordamerika und anderen Nicht-OPEC-Ländern bereits zu einem Rückgang der Produktion geführt. Die OPEC produziert weitgehend am Maximum. Zugleich steigt die Nachfrage stetig an“, so SBO-Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann. „Wir konzentrieren uns darauf, SBO mit konsequenten Gegenmaßnahmen sicher durch den Zyklus zu steuern. Wir verbessern unsere Kostenbasis und investieren gezielt in Wachstum. Damit stellen wir das Unternehmen so auf, dass wir den nächsten Aufschwung optimal nutzen können.“

Ergebnis des ersten Quartals 2016

Der Auftragseingang sank im ersten Quartal 2016 entsprechend der großen Zurückhaltung der Kunden um 28,8 % auf MEUR 40,6 (1-3/2015: MEUR 57,1). Der Umsatz ging um 56,5 % auf MEUR 46,8 zurück (1-3/2015: MEUR 107,5). Im ersten Quartal 2015 hatte SBO noch vom Rekordauftragseingang im Jahr 2014 profitiert. Der Auftragsstand lag Ende des ersten Quartals 2016 bei MEUR 28,3, nach MEUR 34,3 zum 31. Dezember 2015 und MEUR 91,7 zum 31. März 2015.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug MEUR minus 4,8 (1-3/2015: MEUR 29,0). Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei MEUR minus 16,9 (1-3/2015: MEUR 16,1). Hier waren einmalige Aufwendungen für Due Diligence und Restrukturierung in der Höhe von MEUR 3,0 enthalten. Die quartalsmäßige, nicht cash-wirksame Bewertung der Optionsverbindlichkeiten schlug sich im Finanzergebnis mit MEUR minus 2,8 nieder. Dafür war vor allem die Option für den Erwerb von 33 % der Anteile an Resource Well Completion Technologies Inc. ausschlaggebend. Damit lag das Finanzergebnis bei MEUR minus 3,3 (1-3/2015: MEUR minus 1,6). Das Ergebnis vor Steuern betrug MEUR minus 20,2 (1-3/2015: MEUR 14,5). Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf MEUR minus 15,0 (1-3/2015: MEUR 10,4). Das Ergebnis je Aktie betrug EUR minus 0,94 (1-3/2015: EUR 0,65).

Trotz der sehr schwierigen Marktbedingungen konnte SBO im ersten Quartal 2016 einen positiven Free Cashflow in der Höhe von MEUR 3,8 erzielen (1-3/2015: MEUR 28,6). Das Unternehmen besitzt eine kerngesunde Bilanzstruktur: Zum 31. März verfügte SBO über eine Eigenkapitalquote von 57,1 % (31. Dezember 2015: 60,8 %), liquide Mittel von MEUR 224,9 (31. Dezember 2015: MEUR 196,3) und eine Netto-Cash-Position von MEUR 24,2 (31. Dezember 2015: MEUR 26,2). Die solide Bilanzstruktur ermöglichte es SBO, zu Beginn des zweiten Quartals 2016 rund 68 % an der „Downhole Technology LLC“ zu einem Kaufpreis von MUSD 102,9 (stichtagsbezogen umgerechnet MEUR 90,4) zu übernehmen.

Ausblick

Der Abschwung, der die Oilfield Service-Industrie seit dem vierten Quartal 2014 erfasst hat, ist noch nicht vorbei. Entscheidend wird sein, wie lange die deutliche Überversorgung des Ölmarktes noch anhält. Die Kürzungen der E&P-Ausgaben und der massive Rückgang der weltweiten Bohraktivitäten werden in absehbarer Zeit dazu führen, dass die steigende Nachfrage nicht mehr bedient werden kann. Zu diesem Zeitpunkt werden neue Investitionen notwendig sein. Eines hat die Vergangenheit in der Oilfield Service-Industrie gezeigt: Je tiefer und länger der Abschwung ist, desto steiler wird in der Regel der nächste Aufschwung.

Einiges weist darauf hin, dass die Überversorgung am Ölmarkt im Laufe des zweiten Halbjahres abnehmen wird und Angebot und Nachfrage sich schrittweise in Richtung einer stabilen Balance bewegen: Marktbeobachter erwarten 2016 für Nordamerika einen Produktionsrückgang von 0,5 mb/d und für die Nicht-OPEC-Staaten (inklusive Nordamerika) ein Minus von 0,8 mb/d. Im ersten Quartal 2016 war der Rückgang in den Nicht-OPEC-Staaten bereits stärker. Zugleich wird für 2016 derzeit mit einem Anstieg der globalen Nachfrage um 1,2 mb/d gerechnet. Im Quartalsvergleich waren es sogar 1,4 mb/d (1-3/2015 zu 1-3/2016).

SBO ist aufgrund des hohen Cash Bestands und der hohen Eigenkapitalquote auch für eine längere Durststrecke gerüstet. Das Unternehmen wird die in 2014 und 2015 begonnenen Maßnahmen zum Gegensteuern in 2016 fortführen: So werden die Kosteneinsparungsprogramme weiter konsequent umgesetzt und die Kapazitäten entsprechend der Marktlage weiter angepasst. Die Standortoptimierung in den USA wird bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Die Strategie, neue Märkte für die Produkte der SBO im Segment Oilfield Equipment zu erschließen, wird fortgesetzt.

Nachdem man bereits im November 2014 das kanadische Unternehmen „Resource Well Completion Technologies Inc.“ (Resource) übernommen hatte, erwarb SBO am 1. April 2016 das US-Unternehmen „Downhole Technology LLC“ (Downhole Technology). Mit Resource und Downhole Technology ist SBO nun in beiden dominierenden Completion-Technologien „Sliding Sleeve“ und „Plug’n’Perf“ als führender Produktanbieter vertreten.

Durch die gezielte Investition in den Ausbau des Geschäftsfeldes Completion und die konsequente Umsetzung der laufenden Restrukturierungsmaßnahmen wird SBO gut aufgestellt sein, um als Technologie- und Marktführer den nächsten Aufschwung optimal nutzen zu können.

Die wichtigsten Kennzahlen im Vergleich


Wichtige Kennzahlen:
 
1-3/2016
1-3/2015
Veränderung in %
Umsatz
MEUR
46,8
107,5
-56,5
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibung (EBITDA)
MEUR
-4,8
29,0
N.A.
EBITDA-Marge
%
-10,2
27,0
     
EBIT
MEUR
-16,9
16,1
N.A.
EBIT-Marge
%
-36,1
15,0
     
Ergebnis vor Steuern
MEUR
-20,2
14,5
N.A.
Ergebnis nach Steuern
MEUR
-15,0
10,4
N.A.
Gewinn je Aktie
EUR
-0,94
0,65
N.A.
Free Cashflow
MEUR
3,8
28,6
-86,8
Mitarbeiter
 
1.062
1.534
-30,8

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen und führender Anbieter von Oilfield Equipment für die Oilfield Service-Industrie. Schwerpunkt sind amagnetische Bohrstrangkomponenten sowie High-Tech Downhole Tools für das Bohren und Komplettieren von Directional und Horizontal Wells. SBO beschäftigte per 31. März 2016 weltweit 1.062 Mitarbeiter (31. März 2015: 1.534), davon in Ternitz/Niederösterreich 334 und in Nordamerika (inkl. Mexiko) 378.

Rückfragehinweis:

Andreas Böcskör, Head of Investor Relations
Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG
A-2630 Ternitz, Hauptstraße 2
Tel: +43 2630/315 DW 252, Fax: DW 101
E-Mail: a.boecskoer@sbo.co.at


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